*Musik*
Meine Damen und Herren, wir fangen pünktlich an und ich hoffe, dass wir pünktlich aufhören.
Es könnte sein, dass wir ein paar Sachen haben, die etwas länger dauern, deswegen seien Sie uns sich böse, wenn es sich genau schaffen.
Ich begrüße ganz herzlich zur Bürgervorlesung.
Thema ist Digitalisierung in der Frauenheilkunde, selbstverständlich ein Thema, was uns in der Frauenklinik interessiert.
Wir machen nicht das, was Digitalisierung bedeutet. Also es geht nicht um die elektronische Gesundheitsakte.
Genau! Nein, darum geht es nicht. Es geht nicht darum, was wir standardmäßig mit irgendwelchen Programmen.
Wir haben die Kolleginnen und Kollegen von unserem IT-Support dort.
Nein, es geht nicht um das, was wir Routine-mäßig machen. Es geht um das, was wir denken, wo die Zukunft hergeht und wie wir in verschiedenen Gebieten
jetzt in unserem Gebiet in der Frauenheilkunde, in der Geburtshilfe, in der Onkologie zukünftig digitale Medien und digitale Strukturen nutzen können.
Ich bin kein Spezialist für Digitalisierung. Dazu bin ich jetzt ehrlich gesagt zu alt.
Deswegen habe ich Ihnen meine Mitarbeiterin mitgebracht.
Die Frau Kollegin Hübner, die vor 14 Tagen ihre Antrittsvorlesung genau zu dem Thema gehalten hat.
Und deswegen gibt es in meiner Klinik derzeit keinen Kompetenteren als sie.
Deswegen bitte ich zu entschuldigen, dass ich nicht den Vortrag halte, sondern sie hält den Vortrag.
Diskussionen mache ich nachher mit. Da kenne ich mich wieder aus, aber in den Details kennt sie sich besser aus.
Noch einmal das Thema ist nicht Routine Versorgung. Das Thema ist, wie können wir über Studien neue Dinge entwickeln, die wir dann in den Standard bringen können.
Hanna, fangen du an.
Ja, vielen herzlichen Dank für die einführenden Worte. Ich darf Sie herzlich begrüßen zur heutigen Bürgervorlesung
und ich möchte mal damit beginnen, gar nicht mit der Digitalisierung, sondern mit klinischen Studien allgemein.
Was verstehen wir unter einer klassischen klinischen Studie?
Und laut der Definition ist eine klinische Studie einfach erstmal eine systematische Erhebung von Daten, die wir von Patienten oder auch gesunden Probanden erfassen.
Und zwar erheben wir Daten, um dann letztendlich zu schauen,
Ist ein Arzneimittel verträglich? Wie ist eine Operationsmetode zum Beispiel? Oder andere Sachen, die wir eben in die Routine oder in die Versorgung langfristig einsetzen möchten.
Es gibt verschiedene klinische Studien, das sind Interventionsstudien oder Beobachtungsstudien, zum Beispiel, nur, dass Sie dem Begriff mal gehört haben.
Auch beim Studiendesign gibt es verschiedene Optionen.
Sie sehen hier zum Beispiel einmal, wir haben hier Patienten, die in eine Studie eingeschlossen werden
und dann kann es eine sogenannte Randomisierung geben.
Das bedeutet, dass wir Patienten auf verschiedene Studienarme hier einschließen.
Das heißt, hier die eine Patientin zum Beispiel bekommt eben die Therapie A oder die Behandlung A,
die zweite Patientin dann die Behandlung B und die dritte die Behandlung C.
Und so kann man natürlich verschiedene Behandlungen gut miteinander vergleichen.
Eine ganz bekannte Studie, die so durchgeführt wurde, ist die HERA Studie.
Das war im Zusammenhang mit Brustkrebs, das man geschaut hat. Hier gibt es einen Brustkrebs, der einen bestimmten Marker auf der Oberfläche quasi bildet.
Das nennt sich HER2, wie hier dargestellt.
Was man hier geschaut hat, ist eben in drei solchen Armen, wie gut denn die Therapie, die hier speziell auf diesen Marker ausgerichtet ist, wirkt.
Man sieht hier, das ist die einfache Beobachtung, dann haben wir hier einmal die Therapie über ein Jahr und die Therapie über zwei Jahre hinweg.
Das ist so eine Studie, die kann man sich mal merken, eine wirklich herausragende Studie zum Thema Brustkrebs.
Wenn man sich das jetzt vorstellt, man hat hier gesehen, hier wurden über 5.000 Patienten in diese Studie eingeschlossen.
Wenn man die in einem gewissen zeitlichen Rahmen durchführen möchte, dann kann man sich, denke ich, vorstellen,
dass das kaum möglich ist, wenn wir das zum Beispiel nur in Erlangen machen würden.
Sondern man braucht eben viele sogenannte Studienzentren.
Studienzentren bedeutet, dass es quasi eine Klinik oder einen niedergelassene Arzt, der eben dann Patienten in die Studie einschließen kann.
Und wenn man sich das jetzt vorstellt, wir haben eine Studie mit über 5.000 Patienten und mehrere Studienzentren,
dann kann man sich schon vorstellen, dass so eine klassische, traditionelle, klinische Studie relativ komplex wird.
Ich habe Ihnen hier auch mal von einer unserer Studien, einen Studienplan mitgebracht, hier auf der rechten Seite zu sehen.
Sie müssen gar nicht genau erkennen, was man da sieht, aber wenn Sie sich anschauen, diese ganzen Kreuze, die hier dargestellt sind,
dann sind das quasi Untersuchungen oder Erhebungen, die während der Studie gemacht werden müssen.
Und hier jede Spalte steht quasi für eine sogenannte Visite, also ein Besuch von einer Studienteilnehmerin bei uns in der Klinik oder eben in den ganzen anderen Studienzentren.
Und dann kann man sich vorstellen, wenn jedes Kreuz hier wirklich für eine Untersuchung steht, wie komplex dann so eine Studie werden kann.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:51:30 Min
Aufnahmedatum
2023-07-17
Hochgeladen am
2023-07-20 12:06:06
Sprache
de-DE